Die Autani dei Set Frei (Die Litaneien der sieben Brüder) von Montescheno, im Antronatal, ist eine der am tiefsten verwurzelten historischen religiösen Veranstaltungen des Alpengebiets: die Prozession, die zu den längsten des Alpenbogens zählt, reicht bis ins ferne 17. Jahrhundert zurück und wird auch heute noch tief empfunden. Die Beteiligung ist auch dank des empfindlichen Gleichgewichts zwischen heidnischen und religiösen Elementen groß.
Die Prozession findet alljährlich am dritten Julisonntag statt: um 4.30 starten die Teilnehmer von der Kirche von Montescheno und beginnen eine vierundzwanzig Kilometer lange Strecke, mit circa 1400 Metern Höhenunterschied. Die Tradition erzählt, dass die sieben Brüder Martini im Jahre 1640 die gesamte Route in sieben Tagen auf Knien liefen, weil sie ein Gelübde abgelegt hatten, um die Gemeinschaft vor der großen Pestepidemie zu schützen. Das Wort Autani stammt aus einer dialektalen Zusammenziehung des Wortes Litaneien – die gleichen, die auch heute noch während der Prozession aufgesagt werden.
