Gepflasterte Gassen, verborgene Wege, alte, eng aneinandergelehnte Steinhäuser, darunter einige Bauernhäuser, mit religiösen oder anderen Motiven verzierte Häuser, herrschaftliche Häuser mit kostbaren Fresken und Schmiedeeisenbalkonen: Das historische Zentrum von Toceno im Vigezzotal spiegelt auf anschauliche Weise die für das Ossalatal charakteristische Architektur wider.
Im höher gelegenen Teil von Toceno stößt man auf den Tomà-Ofen, einen gemeinschaftlich genutzten Holzofen, der noch heute funktioniert und der früher ein unverzichtbarer Ort für die Familienwirtschaft und darüber hinaus ein gesellschaftlicher Treffpunkt für die gesamte Dorfgemeinschaft war.
Brot war damals ein kostspieliges Nahrungsmittel und wurde nur gelegentlich hergestellt, um dann lange aufbewahrt und das ganze Jahr über verzehrt zu werden. Die Hausfrauen reservierten den Ofen zur Nutzung und nachdem sie ihr Brot gebacken hatten, hinterließen sie der nächsten Hausfrau eine kleine Menge Hefeteig, die diesen wiederum als Hefe nutzten.
Der Tomà-Ofen brachte Brotlaibe hervor, die mit lokalem Getreide und Vollkornmehl hergestellt wurden, darunter Roggen, der noch heute für das berühmte Schwarzbrot aus Coimo verwendet wird. Nach dem Backen des Brotes wurden die Teigreste mit Nüssen, Haselnüssen, Rosinen und Feigen vermengt. Die Mischung wurde dann unter dem Ofen gespeicherten Wärme gebacken und in das köstliche süße Crescenzin-Brot verwandelt.
Die Restwärme war ein kostbares Gut: Nachdem das salzige oder süße Brot gebacken worden war, wurde der Ofen zum Rösten von Buchweizen verwendet, einer unverzichtbaren Zutat der typischen schwarzen Polenta.
Weitere Informationen: www.vallevigezzo.eu